08.06.2023

Die Mittelrheintour von Bingen nach Boppard

Der Mittelrhein gehört mit seinen Burgen, Felsen und den malerischen Weinorten unumstritten  zu den bedeutendsten Kulturlandschaften Deutschlands. Der sich über 130 km erstreckende Flussabschnitt (von der Mündung der Nahe bei Bingen bis zu der Siegmündung bei Bonn) ist auch für uns Paddelnde immer wieder ein Highlight und der längeren Anreise auf jeden Fall wert. 


Heute standen die ersten 42 km des Mittelrheins auf dem Plan. Um morgens keine Zeit zu verlieren, hatten wir bereits am Vortag die Boote auf den Anhänger geladen und konnten mit unseren Paddelfreunden vom MKC Mohnheim und Club Essener Wanderpaddler schon kurz nach 8 Uhr das Vereinsgelände in Stammheim verlassen.


Am Rhein-Nahe-Eck in Bingen angekommen bekamen wir schon mit der Burg Klopp, die im 13. Jahrhundert als Verteidigungsanlage erbaut wurde, einen Vorgeschmack auf die burgen- und schlösserreiche Gegend und konnten es kaum erwarten, loszupaddeln. 



Direkt am Anfang hieß es: wir müssen auf die andere Rheinseite, um in der Innenkurve und außerhalb der Fahrrinne sicher zu fahren. Doch dies war an der Stelle wegen der langgezogenen felsigen Schwelle mitten im Fluss und wegen des recht niedrigen Pegels nicht möglich. Die ersten Meter ging es also gegen die Strömung, bis zur Stelle, an der man mit einer scharfen Linkskurve die Stromschnelle, auch mit den empfindlichen Booten, problemlos durchfahren konnte.


Die Sehenswürdigkeiten ließen nicht lange auf sich warten und wir konnten bald den Binger Mäuseturm, ein ehemaliger Wehr- und Wachturm am Binger Loch, die Burgruine Ehrenfels aus dem 13. Jahrhundert in Rüdesheim und kurz darauf die Burg Rheinstein (der Inbegriff der preußischen Rheinromantik)  sowie die Burg Reichenstein in Trechtinghausen vom Wasser aus bewundern.




Das Wetter war traumhaft schön, die Strömung angenehm zugig - so paddelten wir weiter und genossen die wunderschöne Landschaft, die sich vor uns in ihrer ganzen Schönheit ausbreitete.




Nach den ersten 17 km bot sich eine wunderbare Gelegenheit für eine Pause an - die kleine Felseninsel bei Kaub mit der Burg Pfalzgrafenstein. Früher eine der lohnendsten Zollstellen des Rheins gehört diese Burg heute zu den meistfotografierten Motiven des Mittelrheinteils.




Nach der wohlverdienten Pause machten wir uns auf in Richtung Loreley. Diese ist nicht nur landschaftlich ein Höhepunkt der Tour, sondern auch ein Abschnitt, der die höchste Aufmerksamkeit von uns Paddelnden erfordert. Die Fahrrinne wird hier immer schmaler, das Schiffsverkehr jedoch besonders intensiv, was je nachdem anspruchsvolle Wellen mit sich ziehen kann. Wir fuhren rechts auf der Innenseite der Kurve und hielten aufmerksam Ausschau, ob doch nicht noch ein schneller Talfahrer unvermittelt aus der Kurve kommt. 

Es blieb alles ruhig, so konnten wir die sagenumwobene Loreley in vollen Zügen bewundern und uns die mit ihr verbundenen Geschichten, Gedichte und Lieder ins Gedächtnis rufen.




An St. Goarshausen und der rechtsrheinischen Burg Katz vorbei, ging es weiter Richtung Boppard. Die letzten 14 km durchpaddelten wir im entspannten Tempo und eh wir uns versehen konnten, sind wir auch schon an unserem Ziel angekommen. Es dauerte eine Weile bis die Autos geholt und die Boote wieder geladen wurden. Doch dann konnten wir unsere wunderschöne Fahrt in einem hiesigen Weinlokal beim Wein und Flammkuchen gesellig abschließen. 




Die Burgen und Schlösser des Mittelrheins zeigten sich uns in ihrer sagenhaften Vielfalt. Es hat uns viel Freude bereitet, entlang der schönen mittelalterlichen Städtchen, an den Weinbergen und an den Wäldern durchzupaddeln. Wir kommen wieder!



Martyna / fot. Ralph



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